...Die oftmals hochformatigen Arbeiten von Hartwig Kompa greifen das traditionelle Bildformat des Rechtecks auf. Im Unterschied zum klassischen Tafelbild handelt es sich bei den Arbeiten Kompas allerdings nicht um räumlich indifferente Flächen, sondern um kastenartige Gebilde. Ihre Tiefe orientiert sich an den annähernd monochromen Farbwerten selbst; sie steht gleichsam im Dienste der Artikulation von Farbe. Im Unterschied etwa zu den Farbraumkörpern von Gotthard Graubner,..., zielen die Volumina der Bildobjekte Kompas auf eine räumliche Entsprechung des jeweils spezifischen Farbcharakters. Die Farbcharakteristik liegt bei Kompa vor allem auch verankert in der Farbkonsistenz, indem die Farbe als Pigment aufgetragen und erst auf der Fläche gebunden wird. ... Auch in ihrer immateriellen Erscheinungsqualität setzt sich die Farbe in den Bildobjekten Kompas nicht vollkommen frei, sie bleibt vielmehr dem positiven Volumen, der dinglichen Voraussetzung, angenähert. In ihrer materialen Bindung bleibt die Farbe selbstgenügsam. Ihr Sinn liegt gleichsam in ihrer Vorhandenheit als Qualität.

Thomas Janzen in "Orte der Farbe",
Katalog der Ausstellung "Tragflächen",
Museum Bochum, 1995

... Hartwig Kompa´s frequently upright formats take up the traditional rectangular frame size. However contrary to the classical panel painting, Kompa´s works are no indifferent surfaces in terms of space, but box-type works, their depht therby orientating by the approximate monochrome tristimulus values themselves; it is, so to speak, dedicated to the service of colour articulation. Unlike Gotthard Graubner´s colour space bodies..., the volumes of Kompa´s painting objects aim at a spatial correspondence of the relevant specific colour characteristics. His colour characteristics is especially embodied in the colour consistence, by applying the colour in the form of pigments and it being bound on the surface only ... Also, the colour in Kompa´s painting objects is not completly set free in its immaterial quality of appearance, but remains closer to the positive volume, the real condition. The colour remains self-sufficient in its material bond. Its meaning practically lies in its existence as quality.

Thomas Janzen in "Ort der Farbe",
Catalogue prepared for the "Tragflächen" exhibition,
Bochum Museum, 1995